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Bodenarbeit - lästiges Übel oder Fundament der Ausbildung?

Noch immer werden Pferde Runde um Runde auf den ewig gleichen Hufschlag geschickt, während der Longenführer sich gelangweilt in der Mitte auf einem Punkt dreht und sich langsam in den Boden fräst.
Zurück bleiben eine fest getretene Mitte und eine mehr oder weniger kreisförmige Furche mit ca. 16m Durchmesser.
Longieren auf dem Reitplatz ist in vielen Ställen verboten - aus eben diesem Grunde. Longieren ist nur auf dafür vorgesehenen Plätzen erlaubt, die dann wie beschrieben aussehen. Der Mensch ist gelangweilt, das Pferd ebenso, zusätzlich verschleißen die Gelenke der Pferde.




Bodenarbeit als Fundament der Ausbildung sieht jedoch anders aus.
Sinnvoll angewandt, macht es Pferden und Menschen Spaß, fordert und fördert die Beziehung, gymnastiziert die Pferde und schont die Reitplätze. Mensch kann sich die teure Monatskarte fürs Fitness-Studio sparen, weil auch er sich ausgiebig bewegt, Pferd lässt die grauen Zellen rauchen und beide lernen ihre Gliedmaßen zu koordinieren, vom Muskelaufbau ganz zu schweigen.

Bodenarbeit fängt mit dem Führen an, setzt sich fort in der Arbeit an der Hand und am Langen Zügel und hört bei Longe und Doppellonge noch lange nicht auf.
Bodenarbeit sind auch Zirkuslektionen, Freiarbeit und einfach "nur" Spazierengehen.

Für jedes Pferd kann Bodenarbeit Abwechslung und Beziehungstraining sein. Remonten entwickeln die Muskeln um den Reiter unbeschadet tragen zu können, Fohlen lernen Benimm-Regeln, alte Pferde und Rekonvaleszenten können sinnvoll bewegt und beschäftigt werden. Und wer für sein Pony zu groß oder schwer ist, kann es dennoch sinnvoll und mit Spaß beschäftigen.

Wer Interesse hat, sich Ideen für die Arbeit an der Hand, mit Longe und Doppellonge zu holen, ist mit und ohne eigenes Pferd herzlich willkommen.