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Vor ziemlich genau einem Jahr fingen Nancy Franke und ich an mit Agon, meinem siebenjährigen Holsteiner Wallach, zu arbeiten. Zuvor war ich eine Zeitlang auf dem Sonnenhof zur Sitzschulung. Ich bin Wiedereinsteigerin, nach den FN-Richtlinien (konventionell) ausgebildet. Agon ist ein freundliches Pferd, neugierig, oft angespannt und schreckhaft. Konnten wir im Gelände nicht hinter anderen Pferden her laufen, ging es meist im zick-zack von einer Seite des Weges auf die andere. Ich selbst war sehr mit mir, meinem Sitz beschäftigt und hatte keine Ahnung, wie ich dem Pferd etwas beibringen kann. Um ehrlich zu sein, habe ich gar nicht verstanden, was Nancy meinte, als sie von der zu starken Unterhalsmuskulatur meines Pferdes sprach.
In der ersten Stunde ging mein schreckhaftes Pferd Agon dann über eine gelbe Plastikplane - ich war schwer beeindruckt. Weiter ging es mit der Dehnungshaltung, der leichteren Zügelführung, dem Longieren von Hufschlagfiguren bis Schulterherein und immer wieder das Hinfühlen und das Erkennen, wann Agon und ich etwas verstanden und gelernt haben und damit dann die Stunde zu beenden.
Ich war lange Zeit zwischen den Reitweisen oder Welten hin und her gerissen. Im Juli 2006 habe ich Agon dann für 6 Wochen zum Beritt auf den Sonnenhof gebracht. Danach hatte er sich sicht- und spürbar verändert. Der Hals wirkte länger und aufgerichteter, er ging über Bahngleise und durch Ortschaften, ließ sich davon überzeugen, dass er trotz Bauarbeiten auf dem Platz geritten werden kann. Mein Pferd hat gelernt sich auseinander zu setzen und zu vertrauen. Er ist in dem einen Jahr erwachsen geworden.
Das Besondere an Nancy: Sie interessiert sich nicht nur dafür, wie ein Pferd geht, sondern wie es ihm geht - sie setzt sich mit dem Pferd und dem Reiter auseinander - dabei habe ich viel über mein Pferd und meine Beziehung zu ihm gelernt.
Januar 2007
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